Ökumenisch in Langwasser

Mosaiksteinchen für die Ökumene

Foto: R_by_M.E._pixelio.de

Bei der 6. Sitzung des Projektbeirats Vertiefte Ökumene am 17. März 2022 tauschten sich die Projektpartner kurz über den aktuellen Stand ihrer Umstrukturierungen aus, bevor die Projektleitung erste mögliche Steinchen für ihr Projekt zur Diskussion stellte.

Beim katholischen Partner wurde bei der letzten Pfarrgemeinderatssitzung des amtierenden Gremiums der finale Beschluss zur Zusammenlegung der vier Pfarreien Ende 2022 zu einer Pfarrei „Edith Stein“ gefasst. Am 20.03.2022 finden Neuwahlen der Kirchortsräte statt. Im Anschluss wird ein neuer Pfarrgemeinderat delegiert, der den Antrag auf eine Pfarreineugründung bei der Diözese Eichstätt bis zum Sommer ausformulieren und einreichen wird. Die Arbeitsgemeinschaft der 4 Kirchenverwaltungen erarbeitet eine Geschäftsordnung für die künftige Kirchenverwaltung. Dabei wird auch an die Einrichtung von Ausschüssen gedacht. In den nächsten zwei Jahren erwartet die Bistumsleitung von allen Pastoralräumen sowohl ein pastorales Konzept als auch ein Immobilienkonzept. Ein pastorales Konzept entwickelt der katholische Partner bereits im Zuge seiner Fusion, ein Immobilienkonzept soll nun baldmöglichst angegangen werden.

Auf evangelischer Seite verlangt die Landeskirche bereits im Sommer diesen Jahres ein Immobilienkonzept. Eine Entscheidung über die Stellenverteilung nach den Kürzungsvorgaben, die Hauptamtliche und Gremien treffen müssen, steht unmittelbar bevor. In der Landeskirche gibt es Überlegungen dazu, wie Kirche funktioniert, wenn man in Zukunft mehr auf Ehrenamtliche zurückgreifen muss. Beim Fachkongress Ehrenamtskirche wurde immer wieder auf die laufenden Pilotprojekte in Langwasser verwiesen.

FOKUS ÖKUMENE

In Ergänzung zu dem erfolgreichen gemeinsamen Wandertag im August 2021 bietet die Projektleitung eine Gesprächs- und Diskussionsreihe FOKUS ÖKUMENE an. Dazu läd sie Haupt- und Ehrenamtliche in Langwasser ab Frühjahr 2022 zu einem Austausch zum Thema „Vertiefte Ökumene“ ein. Hier wird der Blick über die Grenzen Langwassers hinaus gelenkt: Welche Ideen und Projekte planen andere Kirchen und Gemeinden? Was haben sie schon umgesetzt und welche Erfahrungen haben sie dabei gemacht? So können die Kirchen in Langwasser mit anderen aufgeschlossenen Gemeinden ins Gespräch kommen und sich austauschen: Was kann für Langwasser passen? Was würden wir anders machen? Ganz nebenbei bieten diese gemeinsamen Diskussionen auch die Chance, sich eigene Vorstellungen über die Zukunft von Langwasser zu machen und dabei die Ansichten und die Beteiligten des Projektpartners besser kennenzulernen.

Die ersten Termine sind:

  • Freitag, 22. April 2022, 16.30 Uhr: Der Kleine Laden in Herpersdorf (Infos)
  • Samstag, 14. Mai 2022, ab 13.00 Uhr: Simultankirchen in Sulzbach
  • Donnerstag, 2. Juni 2022, 19.30 Uhr: Impuls: „Simultankirchen in der Praxis“

Weitere Themen und Termine folgen, Wunschthemen bitte per Mail an die Projektleitung.

Man muss das Rad nicht immer neu erfinden.

Schließlich berichtet die Projektleitung von ihren Recherchen der letzten Wochen. Da war zunächst der Besuch beim Fenster zur Stadt (Link – öffnet externe Website). Dieses Tagescafé mit Gesprächs-, Beratungs-, Begegnungs- und Kulturangebot wird von den Diözesen Eichstätt und Bamberg gemeinsam unter dem Motto „Kirche zeigt Präsenz“ in der Nähe des Nürnberger Bahnhofs betrieben. Ein ausführliches Gespräch mit der Leiterin Inge Rehm gab nützliche Anregungen für die Einrichtung einer eigenen Begegnungsstätte in Langwasser.

Impulse ganz anderer Art brachte dagegen ein Besuch bei Pfr. Konrad Schornbaum, der 23 Jahre lang als evangelischer Pfarrer in einer Simultankirche aktiv war. Er hat Tipps aus der Praxis mitgegeben, worauf man beim Einrichten einer Simultankirche achten sollte. Außerdem stellt er sich als Referent zur Verfügung im Rahmen der Reihe FOKUS ÖKUMENE über seine Erfahrungen zu berichten und mit Interessierten in Langwasser zu diskutieren (2. Juni 2022, 19.30 Uhr).

Ein weiterer Fokus der Projektarbeit liegt auf der Ermittlung eines geeigneten Standortes für die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle in Langwasser. Als Favorit kristallisiert sich mehr und mehr das Gelände der Paul-Gerhardt-Kirche Nähe des Frankenzentrums heraus. Die Projektleitung überprüft nun das dortige Raumangebot und lotet die Möglichkeiten für die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle aus. Auf Wunsch des Projektbeirats soll hier nicht nur ein gemeinsames ökumenisches Pfarrbüro eingerichtet, sondern auch eine offene Begegnungsstätte betrieben werden. Eine weitere Idee ist die Einrichtung eines zentralen kirchlichen Stützpunktes, an dem Menschen in vielen Situationen Hilfe erfahren können. Dazu könnte man Räumlichkeiten an ergänzende Projektpartner vermieten, z. B. Familienberatung, Arbeitsberatung, Suchtberatung, Caritas, Rentenberatung, Schuldnerberatung, etc. So kann Kirche ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, sich um die Menschen zu kümmern und dabei auch kirchenferne Menschen erreichen.

Ilona-Maria Kühn, 21.03.2022