Ökumenisch in Langwasser

Das Projekt muss neu ins Rollen kommen

Foto: Bruno Kelzer, unsplash.com

Knapp 5 Monate nach ihrem Unfall konnte die Projektleitung ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Projektpartner haben die Zeit des Stillstands genutzt, sich neu zu orientieren. Die Projektstelle “Vertiefte Ökumene in Langwasser” wird verlängert bis 30.06.2024.

Zählt man die Sommerpause mit, liegen zwischen der vierten und fünften Sitzung des Projektbeirats sieben Monate. Ein Zeitraum, in dem viel passieren kann – oder auch nicht. So liegt der Schwerpunkt des ersten Zusammentreffens der Projektbeiratsmitglieder darauf, sich auf den neuesten Stand zu bringen.

Die Katholiken sind ihrem Ziel der Fusion von vier Pfarreien zu einer großen Pfarrei einen großen Schritt nähergekommen. Pfarrkirche soll St. Maximilian Kolbe und die Patronin der neuen Pfarrei soll Edith Stein werden (Patrozinium). Die zur Fusion notwendigen Beschlussvorlagen sind ausgearbeitet und sollen in den nächsten Wochen zunächst in den vier Kirchortsräten und schließlich im Pfarrgemeinderat beschlossen werden. Wenn alles klappt, kann der Vorgang noch vor der anstehenden Neuwahl der Pfarrgemeinderatsmitglieder Ende März 2022 abgeschlossen werden. Auch die vier Kirchenverwaltungen liegen mit ihren Vorbereitungen zur Fusion im Zeitplan. Der katholische Projektpartner ist daher zuversichtlich, dass er im Frühsommer den Antrag auf Neugründung einer Pfarrei beim Bistum Eichstätt einreichen und die neue Pfarrei Edith Stein Ende 2022 aus der Taufe gehoben werden kann.

In Ergänzung zu diesen organisatorischen Voraussetzungen entsteht ein gemeinsames Pastorales Konzept für die neue Pfarrei. Die Verantwortlichen legen für dieses Konzept sehr viel Wert auf die Meinung der Gläubigen und möchten es unbedingt mit ihnen diskutieren. Da wegen Corona keine Präsenzveranstaltungen möglich sind, verzögert sich die Ausarbeitung des Pastoralen Konzeptes. Zum Glück ist dies aber keine Voraussetzung zur Neugründung einer Pfarrei.

Auch der evangelische Projektpartner war in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit anstehenden Umstrukturierungen befasst. Der 2021 veröffentlichte Landesstellenplan der ELKB sieht massive Stellenkürzungen vor. In den vier Langwassergemeinden muss die Anzahl der Hauptamtlichen um ca. ein Drittel reduziert werden. Diese rudimentären Vorgaben bringen große Unruhen mit sich über die Verteilung der Stellen und Aufgabenbereiche: Lassen sich durch weitere Zusammenlegungen Synergien gewinnen? Welche Zusammenführungen sind möglich? Gibt es Themenbereiche, die den Stellenkürzungen zum Opfer fallen und in Zukunft nicht mehr bespielt werden können? Unterstützt von ihren Ehrenamtlichen haben sich die Hauptamtlichen auf den Weg gemacht, für die vier Langwassergemeinden ein tragfähiges Modell für die Zukunft zu erarbeiten.

Beide Projektpartner haben also die Zwangspause genutzt, sich intensiv mit ihren zukünftigen Strukturen zu befassen. Wie passend, dass das Projekt Vertiefte Ökumene jetzt, wo es um die inhaltliche Arbeit geht, wieder Fahrt aufnehmen kann.

Die Projektleitung freut sich, dass der von ihr nach dem Unfall initiierte Antrag auf Verlängerung der Projektstelle mit Unterstützung des Projektbeirates, des Langwasserausschusses und des Pfarrgemeinderates genehmigt wurde und das Projekt dadurch sechs wertvolle Monate hinzu gewonnen hat.

Grundlage zur Beantragung dieser Verlängerung war ein im Sommer ausgearbeiteter Projektplan, der nun erstmals im Beirat diskutiert werden konnte. Demnach soll sich die Projektarbeit auf insgesamt vier Arbeitsfelder konzentrieren:

  1. Analysen: Bedarf und Abschätzung der Machbarkeit
  2. Sich Kennenlernen, Zusammenwachsen (intern)
  3. Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Berichterstattung (extern)
  4. Projektbezogene Arbeit zu ausgewählten Themen: Grundlagenrecherche, Konzeptentwicklung und Realisierungsoptionen, Präsentation und Diskussion in 15 Gremien der Projektpartner, Planung und Konkretisierung.

Gespräche mit vielen haupt- und ehrenamtlich engagierten Christinnen und Christen in Langwasser und die Teilnahme an zahlreichen Gremiensitzungen legen nahe, die projektbezogene Arbeit auf drei große Themen zu konzentrieren:

  1. Ökumenisches Pfarrbüro: Vor- und Nachteile, Kosten-/Nutzenrechnung, Technische Voraussetzungen
  2. Zentrale Anlaufstelle: Inhalte und Konzept, Verortung, Finanzierungsmöglichkeiten
  3. Raumnutzung: Analyse vorhandener Raumkapazitäten, Investitionsbedarf, Raumbedarf 2030, Nutzungsmöglichkeiten von Kirchenräumen.

Die Projektleitung erhält den Auftrag, die Recherchearbeiten insbesondere zum Ökumenischen Pfarrbüro und zur Zentralen Anlaufstelle voranzutreiben und Entscheidungsgrundlagen für Diskussionen in den Gremien zu schaffen. Darüberhinaus äußert der Projektbeirat nach dem erfolgreichen Wandertag im August 2021 den Wunsch, das Sich-Kennenlernen und Zusammenwachsen der Gremienmitglieder während der Projektzeit intensiv zu fördern.

Ilona-Maria Kühn, 08.02.2022