Ökumenisch in Langwasser

Der Herbst 2022 steht im Zeichen der Gremienarbeit

Nach der Sommerpause wird es ernst: Die Hälfte der Projektlaufzeit ist Ende September 2022 vorbei und die Projektleitung macht klar, dass es Zeit wird für Entscheidungen.

Nur so kann sie den Kirchen in Langwasser bei der Konkretisierung und Umsetzung einer Zentralen Anlaufstelle beiseite stehen und ihnen die Vorbereitungsarbeit erleichtern.

Nach zahlreichen Gesprächen in den verschiedenen Gremien und vielen Einzelinterviews mit Haupt- und Ehrenamtlichen legt die Projektleitung dazu eine erste “Skizze einer Zentralen Anlaufstelle” vor, die die vorhandenen Räumlichkeiten und Kapazitäten in Langwasser berücksichtigt und machbar erscheint. “Können Sie sich vorstellen, diese Idee auch in Ihren eigenen Gremien zu vertreten?” so lautet die Gretchenfrage an die sechs Mitglieder des Projektbeirates Anfang Oktober. Nach intensiver Diskussion und einigen Anpassungen stellen sich die sechs Beiräte schließlich hinter das Konzept. Der Weg durch die verschiedenen Entscheidungsgremien kann beginnen.

Kirche ist für dich da

Es geht um die Einrichtung einer Zentralen Anlaufstelle auf dem Gelände der Paul-Gerhardt-Kirche, also in unmittelbarer Nähe zum Franken-Center. Kern dieser Anlaufstelle soll ein Ökumenisches Pfarrbüro sein. Zu prüfen ist, ob von weiteren Projektpartnern noch zusätzliche Dienstleistungsangebote in Langwasser erbracht werden können. Ziel soll dabei sein, vielen Menschen einen niederschwelligen Zugang zu kirchlichen Einrichtungen zu ermöglichen. Das fängt schon bei der freundlichen Gestaltung eines einladenden Empfangsbereiches an. Ein weiterer Vorteil könnte die Verlängerung der Öffnungszeiten und damit die höhere Erreichbarkeit sein: Denn legt man alle zur Verfügung stehenden Sekretariatsstunden beider Konfessionen zentral an einem Ort zusammen, können sich die beiden Kirchen leisten, jeden Tag von früh bis spät über ihr Ökumenisches Pfarrbüro direkt erreichbar und ansprechbar zu sein. Ohne Anrufbeantworter.

Im Oktober treffen sich die Pfarramtssekretärinnen beider Konfessionen zu einem ersten Kennenlernen und befassen sich mit der Arbeitsstruktur “Front-Office / Back-Office”. Welche Vorteile hat es, wenn sich eine von ihnen einen ganzen Tag lang im Empfangsbereich ausschließlich um die Anliegen des Publikumsverkehrs kümmert, während die anderen ungestört im Hintergrund ihren eigentlichen Büroarbeiten nachgehen können? Am folgenden Tag könnte gewechselt werden.

Zur Unterstützung in Beratungsangelegenheiten werden mögliche Projektpartner angesprochen, die mit eigenen Beratungsangeboten das Dienstleistungsspektrum eines Ökumenischen Pfarrbüros bereichern könnten. Wunsch ist, dass sich alle Menschen mit ihren Anliegen an die Kirche wenden können und dort auch Hilfe finden, egal um was es geht: Familienberatung, Eheberatung, Schuldnerberatung, Suchtberatung und vieles mehr.

Im Laufe des Herbstes zeichnet sich ab, dass diese Projektskizze Zukunft haben könnte. Nun wird der Kirchenvorstand der Paul-Gerhardt-Kirche angefragt, die ausgewählten Räumlichkeiten für diese Zentrale Anlaufstelle zur Verfügung zu stellen – selbstverständlich unter Berücksichtigung von Mieteinnahmen für die vermietende Kirchengemeinde. Sollte diesem Antrag stattgegeben werden, muss das Konzept auf evangelischer Seite vom “Langwasserausschuss” und den Kirchenvorständen sowie auf katholischer Seite vom Pfarrgemeinderat bzw. der Kirchenverwaltung beschlossen werden. Dann sollen im Frühjahr 2023 alle evangelischen und katholischen Gremienmitglieder die Möglichkeit haben, im Rahmen eines ökumenischen Workshops gemeinsam der hier skizzierten zentralen Anlaufstelle mehr Form und Inhalt zu geben.

Eine spannende Zeit

Ende November 2022, zum Zeitpunkt, wo dieser Artikel geschriben wird, liegt die Idee einer Zentralen Anlaufstelle den ausschlaggebenden Gremien zur Diskussion vor. Mit Entscheidungen ist Anfang 2023 zu rechnen.

Ilona-Maria Kühn