Ökumenisch in Langwasser

Laufend (kennen)lernen

Auch Petrus scheint wohlwollend hinter dem Projekt “Vertiefte Ökumene” zu stehen, denn er schenkte den Langwasser Gremienmitgliedern zu ihrem ersten Kennenlernen einen der seltenen Sonnentage dieses Sommers.

Es waren zwölf Ehrenamtliche der evangelischen und katholischen Kirchen Langwassers, die sich am Samstag den 14. August von der Passionskirche aus auf den Weg machten, einander besser kennenzulernen.

Gestärkt von Kaffee und Gabis leckerem Apfelkuchen befassten sie sich intensiv mit den Strukturen der beiden Projektpartner: Was ist der Unterschied zwischen einem Pfarrverband (katholisch) und dem Langwasserverbund (evangelisch)? Wie sind diese personell besetzt? Welche Aufgaben und Zuständigkeiten haben Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen, Kirchortsräte, Kirchenvorstände und der Langwasserausschuss? (PDF zum Download)

Das war dann auch schon viel Stoff für Diskussionen auf dem ersten Abschnitt der anschließenden Wanderung durch den Lorenzer Forst: Warum gibt es bei den Katholiken gleich zwei Gremien für das, was bei den Protestanten ein Gremium erledigt? Welchen Arbeitsaufwand bringt die jeweilige Struktur für die Haupt- und Ehrenamtlichen mit? Wie oft müssen diese tagen und woran arbeiten sie gerade?

Bei einer Wasserpause am Waldrand ging es dann um die Vision einer zentralen Anlaufstelle im Zentrum von Langwasser, für die der Projektbeirat ein Konzept der Zusammenlegung der gemeinsamen Pfarrbüros favorisiert: Ein Empfangsbereich mit Tresen, an dem der Publikumsverkehr aufgenommen wird, und im Hintergrund Büroräume, in denen die Pfarrsekretär*innen konzentriert die eigentliche Pfarramtsarbeit erledigen können. Wünschenswert ist eine angeschlossene Begegnungsstätte, am Anfang vielleicht auch nur in Form einer einladenden Sitzecke. Ein ausgewähltes Warenangebot, z.B. Trauerkarten, Thementische oder Eine-Welt-Verkauf kann weitere Besucher anlocken. Und wieder machten sich die Teilnehmenden auf den Weg, dieses Mal tauschten sie sich über die geschilderte Anlaufstelle aus, wie sie optimiert werden könnte, welchen Herausforderungen sich das Gesamtprojekt stellen muss und wie man es schließlich am besten in seinen Gremien einbringen kann.

Nach insgesamt 8 km endete der gemeinsame Weg für den heutigen Tag schließlich im Zollhaus, wo ein erfrischendes Getränk die erhitzten Wanderer erfreute. Danach fanden sie auch wieder die Kraft, ihre im Gespräch gewonnenen Erkenntnisse für die weitere Projektarbeit zusammenzutragen, bevor es zum gemütlichen Ausklang überging. Am Ende waren sich alle einig, dass die gemeinsamen Stunden für jeden ein Gewinn waren und man diese Form des Kennenlernens unbedingt fortführen sollte. Hoffentlich beim nächsten Mal mit ein paar Teilnehmenden mehr.

Ilona-Maria Kühn